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"GASTFREUNDSCHAFT KONKRET"

in der Ev-Luth. Kirchgemeinde DD Leubnitz-Neuostra

16.02.2018

Ein Mord an einem jungen Eritreer hat Anfang 2015 in Leubnitz zu Entsetzen und zu einem Friedensgebet in der Leubnitzer Kirche geführt. Das dort von der Vorsitzenden des Spike e.V., Ellen Demnitz-Schmidt, zum Ausdruck gebrachte Engagement für die Flüchtlinge führte zu der Idee, auch etwas für die Flüchtlinge tun zu wollen. Der Wille, gute Integrationsarbeit für Flüchtlinge zu leisten, führte im November 2015 zu dem Projekt "GASTFREUNDSCHAFT KONKRET". Was als Versuch begann wurde ein Erfolgsprojekt. Wöchentlich donnerstags von 18 – 20 Uhr gibt es gelebte Gastfreundschaft im Gemeindehaus der Leubnitzer Kirche. Dabei begegnen sich regelmäßig ca. 15- 20 Engagierte aus der Gemeinde mit etwa ebenso vielen Geflüchteten. Dies sind in Leubnitz insbesondere Syrer und Eritreer. Dabei gibt es hinsichtlich der Gäste immer wieder neue Gesichter, aber auch viele Stammgäste. Start ist mit Gitarre und Gesang und anschließendem gemeinsamen Essen. Das Buffet ist reichhaltig und wurde schon einige Male auch von Flüchtlingen mit Speisen aus ihren Heimatländern bestückt. Bei Speis und Trank kommt man an allen Tischen rege ins Gespräch.

Gegen 19 Uhr folgt ein kurzes Thema, unterstützt mit Sprachblättern an den Tischen. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Immer geht es um die Vermittlung von Wissen über die Kultur in Deutschland. Alle hören, reden und kommunizieren mit allen Sinnen. Man lernt, lacht, erklärt und beantwortet Fragen.... Dies ist für alle Seiten gewinnbringend. Schluss ist meistens gegen 20 Uhr.

Ein Stegreif-Krippenspiel hatte seine besondere Bedeutung darin, dass Deutsche und Flüchtlinge, darunter Moslems, Christen und Religionslose, gemeinsam und mit Freude das Bild von Weihnachten erstellt haben. Das war bewegend. Darüber hinaus beobachten wir: Geflüchtete kommen, suchen Gemeinschaft, Begegnung, unsere “wirkliche” Sprache... Sie profitieren von Hilfestellungen, die oftmals bei anstehenden Umzügen, bei Fragen zu bürokratischen Hürden und Alltagsthemen unterschiedlichster Art anstehen.

Mittlerweile hat sich ein junger Syrer entschlossen, sich taufen zu lassen. Wir empfinden dies und vieles andere bei GASTFREUNDSCHAFT KONKRET als Herausforderung, auch an die Gemeinde. Das Wichtigste: Beide Seiten spüren, wie erfüllend das Miteinander ist. So erfährt die gelebte Nächstenliebe eine Dimension, die auch unseren Herrn und Gott erfreut - und als Einladung für alle Menschen dienen soll, an ihrem Ort vielleicht ähnliche Aktivitäten zu entfalten. Meistens gibt es in der Nähe bereits Ähnliches, von dem man nur nichts weiß. Ansonsten soll jeder wissen, dass es Freude macht, derlei Aktivitäten neu ins Leben zu rufen.
Joachim Brockpähler und Ulrich Müller

Ansprechpartner:
kg.dd_leubnitz_neuostra@evkls.de / Cornelia Maas, maasdd@aol.com